Bali 2025
Nach zwei Wochen Arbeit in Singapur haben wir uns noch etwas Zeit genommen, die Stadt zu erkunden, bevor es in das Inselparadies Bali ging. Dort erwarteten uns zwei Wochen voller Entspannung, aber auch spannender Abenteuer. Mit dem Roller haben wir uns auf Entdeckungsreise begeben – zwischen schwarzen Stränden, üppigem Dschungel mit Wasserfällen, zahlreichen Tempeln und beeindruckenden Reisterrassen. Hier haben wir unsere Erfahrungen und Erlebnisse zusammengeschrieben.
Canggu
Sonntag 03.08. - Ankunft in Bali
Der Flug nach Bali mit Garuda Indonesia war sehr entspannt und wir wurden gut verpflegt. Nach der Landung direkt das einzig Richtige getan: Starbucks Matcha Frappuccino. Prioritäten eben! Unser Fahrer wartete schon am Flughafen und brachte uns ins Hotel. Nach dem Check-in ging’s direkt zum Strand, um den Sonnenuntergang zu bestaunen – zusammen mit ungefähr der halben Insel. Surfer, Zuschauer, Bademeister, ... alle da! Abends dann Essen in einer Strandbar mit Blick aufs Meer.
Montag 04.08. - Orga und Strand
Ausschlafen war Pflichtprogramm. Danach gemütliches Frühstück im Hotel. Dann Roller organisiert und Wäsche zum Waschen gebracht – die wichtigen Dinge! Mittags erstmal in den Privatpool gechillt, weil... naja, man muss ja testen, ob das Wasser nass ist.
Gegen 14 Uhr kam der Scooter, und wir düsten los Richtung Pantai Batu Tampin – ein Strand mit schwarzem Sand und quasi null Touristen. Nur ein paar Spaziergänger, ein paar Hunde und wir. Dort trafen wir einen ausgewanderten Hamburger, der seit drei Jahren hier lebt – samt seinen Hunden. Klingt nach Traumleben mit Tropensonnenbrand. Auf dem Rückweg kurzer Stop in einem Warung: köstliches Essen, Dunkelheit, zirpende Grillen und der vage Verdacht, dass irgendwo da draußen Reisfelder waren. Ein Warung ist übrigens in Indonesien (vor allem auf Bali) ein kleines, meist familiengeführtes Restaurant oder Imbissstand. Dort gibt’s authentisches, hausgemachtes Essen – oft super günstig und richtig lecker.
Dienstag 05.08 - Reisterasse und Wasserfall
Früh aufgestanden (also wirklich FRÜH!) und durch die Dunkelheit mit dem Roller gefahren. Zum Glück hat das Hotel „All Day Breakfast“, das wir uns für den Nachmittag aufheben. Ziel des Tages: die Jatiluwih-Reisterrassen, UNESCO-Weltkulturerbe in mitten Balis. Wir wollten dem Touristenansturm entkommen und den Sonnenaufgang bei einer Wanderung durch die Reisterrassen erleben. Tja, der Sonnenaufgang war eher durchschnittlich, aber die zweistündige Wanderung war super entspannend. Während wir die Pfade entlanggingen, sind die einheimischen Reisbauern mit ihren Rollern vorbeigedüst und haben uns freundlich angegrinst – wahrscheinlich dachten sie sich: „Ah, wieder Touris auf der Suche nach Erleuchtung.“
Nach der Wanderung gab’s ein kleines Frühstück am Rand der Terrasse (mit Aussicht natürlich), bevor wir weiter zum Leke Leke Wasserfall gefahren sind – wunderschön, versteckt und angenehm touristenarm. Ein echter Geheimtipp! Leider hat uns die trockene Klimaanlagenluft aus Singapur wohl ein Souvenir dagelassen: eine leichte Erkältung. Also mittags ab ins Hotel, wo wir nun das „All Day Breakfast“ genossen haben – gleich gehts viel besser. Trotz Schnupfen kam die glorreiche Idee, doch noch durch Canggu zu laufen, um bei der Black Sand Brewery Bier zu holen. Das war wohl nicht so ideal. Aber wenigstens haben wir uns abends mit Room-Service-Essen belohnt und sind wie brave, früh ins Bett gefallen.
Mittwoch 06.08 - Umzug nach Ubud
Vor dem Frühstück sind wir erstmal an den Strand spaziert und haben den Surfern zugeschaut. Nach einem herrlich leckeren Frühstück (bei dem man sich fragt, ob man jemals wieder normales Müsli essen kann) hieß es dann: Koffer packen! Denn heute stand der Umzug nach Ubud an. Natürlich durfte vor der Abreise noch ein Sprung in den Privatpool nicht fehlen – schließlich muss man ja Abschied auf hohem Niveau nehmen. Um 11:45 Uhr war Checkout. Unser Fahrer Ahmed (aus West-Java, sympathisch und mit der besten Playlist) hat uns abgeholt. Die Fahrt nach Ubud war dank seiner best-of-Oasis-Playlist eine Mischung aus Roadtrip und 90er-Revival. In Ubud angekommen, erwartete uns ein Hotel aus lauter kleinen Villen mit Pool, mitten in einem Reisfeld – traumhaft schön, aber die Erreichbarkeit war eher so mäßig. Mit den Koffern mussten wir nämlich einen kleinen Berg hoch. Nach dem Einzug haben wir uns natürlich direkt einen Roller geliehen – damit der Berg die nächsten Male schneller überwunden werden kann. Am Abend ging’s dann zu Fuß ins Sweet Orange Warung, wo wir uns durch unfassbar leckeres Essen geschlemmt haben. Ein perfekter Abschluss für einen Umzugstag.
Ubud
Donnerstag 07.08. - Treffen mit Kiki
Weil unser Hotel so perfekt gelegen ist, haben wir beschlossen, gleich in der Früh einen Spaziergang durch die Reisfelder zu machen. Um 6:30 ging’s los auf den Sari Organic Walk – offiziell eine 1,5-Stunden-Runde, inoffiziell aber länger, weil wir alle fünf Meter anhalten mussten, um „Oh wow, wie schön!“ zu sagen. Zurück im Hotel gab’s Frühstück, begleitet von einer mysteriösen schwarzen Katze, die uns mit durchdringendem Blick beobachtete – und sich schließlich einfach in meinen Schoß gelegt hat. In leichtem Studio-Ghibli-Fieber haben wir sie natürlich Kiki getauft (auch wenn streng genommen die Katze Jiji heißt… aber Kiki klingt einfach mehr nach cooler).
Danach haben wir wieder unsere Pflicht erfüllt: Privatpool ausgiebig genutzt – schließlich soll sich die Unterkunft ja auch lohnen. Später sind wir mit dem Roller zu einem Café mit traumhaftem Blick über den Dschungel gefahren, wo wir dann ganz lässig um 14:00 Uhr „Frühstück“ gegessen haben. (Bali-Time eben.) Da wir immer noch etwas KO waren, haben wir uns danach wieder ins Hotel zurückgezogen – ein Lebensstil zwischen Erholung und mildem Jetlag.
Am Abend ging’s kurz zum Ubud Palace, wo wir gemeinsam mit gefühlt allen Touristen Balis herumspazierten, und danach auf den Ridge Walk, wo… na ja, dieselben Touristen nochmal waren. Zum Abschluss gab’s Pizza, bevor wir satt und zufrieden ins Hotel zurückgekehrt sind.
Freitag 08.08 - Die Affen rasen durch den Wald
Weil das auf Bali quasi zum Pflichtprogramm gehört, haben wir für heute früh eine Cooking Class gebucht. Zuvor haben wir noch im Zimmer gefrühstückt – man weiß ja nie, ob es dort später etwas zu essen gibt :)
Gestartet sind wir auf dem Pasar Tradisional Desa Pejeng, einem traditionellen Markt, auf dem wir gemeinsam mit der Gruppe die Zutaten begutachtet haben, die wir später zum Kochen verwenden sollten. Aus hygienischen Gründen wurden die echten Zutaten aber nicht auf dem Markt gekauft, Gott sei Dank! Der Markt war nämlich alt, improvisiert und eher schmutzig. Überall saßen Frauen, die Schalen, Blumen und Räucherstäbchen für Opfergaben vorbereiteten und anschließend opferten. Zum Abschluss haben wir in einem kleinen Laden noch jede Menge Gewürze gekauft, die wir mit nach Deutschland genommen haben.
Anschließend ging es weiter zum Mehrgenerationenhaus der Familie, die den Kochkurs veranstaltete. Bevor wir mit dem Kochen begonnen haben, durften wir noch den wunderschön gestalteten Haustempel besichtigen. Dann startete endlich der praktische Teil: Wir stellten eine sogenannte Mama-Sauce aus Kurkuma, Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln und Chilis her, die später als Basis für Curry und Salat diente. Sie wird aber auch so in quasi allen Gerichten als Basis verwendet. Außerdem bereiteten wir Sate-Spieße zu, die wir selbst grillten, und zum Abschluss gab es eine köstliche Nachspeise aus frittierten Kochbananen, garniert mit Kokosflocken und Zucker.
Gut gesättigt machten wir uns danach auf den Weg zum heiligen Affenwald von Ubud, wo zahlreiche Affen leben und zwischen den Bäumen mehrere Tempelanlagen verteilt sind. Besonders beeindruckt hat uns eine verwunschene Anlage in einer Schlucht, die über eine Brücke mit zwei Drachenköpfen erreichbar war – überwuchert von Kletterpflanzen und richtig mystisch. So schön der Ort auch war, wurde Laura fast von einem Affen gebissen – also flüchteten wir lieber zurück ins Hotel und wollten den Tag dort entspannt ausklingen lassen, während wir unsere Erkältungen weiter auskurierten.
Als wir am Hotel ankamen, herrschte dort bereits reges Treiben: Alle Mitarbeiter waren eifrig damit beschäftigt, alles für die Feier zum fünfjährigen Hoteljubiläum vorzubereiten. Einige luden uns herzlich ein mitzufei ern, andere wiederum schienen eher überrascht über unsere Anwesenheit – weshalb wir uns zunächst unsicher waren, ob wir überhaupt hingehen sollten. Am Abend machten wir uns schließlich auf den Weg in ein Restaurant, wurden dann aber spontan von den Hotelangestellten herübergewunken – also beschlossen wir, doch an der Feier teilzunehmen. Dort wurden wir mit einheimischen Spezialitäten verwöhnt, die teilweise brutal scharf waren, und feierten gemeinsam mit dem Team ein bisschen mit. Es war ein unerwartet schöner und sehr authentischer Abschluss des Tages.
Samstag 09.08. - Volles Programm
Trotz eines regnerischen Starts sind wir heute zum Tibumana-Wasserfall aufgebrochen – einem echten Bilderbuch-Wasserfall! Leider hielt das eher mäßige Wetter nicht alle Touristen davon ab, denselben Plan zu haben. Nach den obligatorischen Fotos am Wasserfall sind wir auf dem Rückweg einfach mal in die entgegengesetzte Richtung abgebogen – dorthin, wo sonst niemand hinlief. So entdeckten wir einen kleinen, versteckten Tempel mit einer Waschstelle direkt an einer Flussmündung. Flussmündungen gelten – wie wir schon in Ubud gelernt hatten – als heilige Orte, was wohl auch den Standort des Tempels erklärt. Ganz alleine dort, umgeben vom Dschungel, lauschten wir dem Rauschen der Flüsse und genossen die friedliche Stille.
Von Einheimischen bekamen wir anschließend den Tipp, den Suwat-Wasserfall in der Nähe zu besuchen – und das haben wir natürlich gemacht. Während der Fahrt kam immer mehr die Sonne heraus, und als wir ankamen, wurden wir mit einem traumhaft schönen Wasserfall belohnt. Zwar erinnerte er etwas an den Tibumana, aber hier war deutlich weniger los. In der Mitte des natürlichen Beckens vor dem Wasserfall ragte ein Stein aus dem Wasser – perfekt für Fotos! Diese Gelegenheit konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Zufrieden mit unserem Vormittag machten wir uns auf den Weg zum Mittagessen. Die einstündige Rollerfahrt dorthin war schon für sich genommen ein Highlight: Wir fuhren auf von Palmen gesäumten Straßen, vorbei an endlosen Reisfeldern und durch kleine Flusstäler – einfach wunderschön.
Nach dem Essen ging es weiter zum Pura Tirta Empul, einem der wichtigsten Tempel Balis. Dort reinigen sich viele Gläubige im heiligen Quellwasser, das mitten im Tempel entspringt. Besonders beeindruckend war die Quelle selbst: Unter der Wasseroberfläche sprudelt das klare Wasser aus dem Boden, und man sieht es nur daran, wie der glitzernde Sand in Bewegung gerät. Während unseres Besuchs wurde im Tempel auch gerade eine Zeremonie mit Opfergaben abgehalten, die wir gespannt beobachtet haben.
Danach machten wir noch einen kurzen Stopp bei einem weiteren Tempel, wo gerade ein Tempelfest vorbereitet wurde, bevor wir zur Banjar Mancingan Reisterrasse weiterfuhren – in der Hoffnung, dort den Sonnenuntergang zu sehen. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem war die Terrasse atemberaubend schön und der Besuch hat sich absolut gelohnt. Da wir erst spät wieder im Hotel ankamen, fiel das Abendessen heute etwas improvisiert aus – Chips und Erdnüssemussten ausnahmsweise reichen.
Sonntag 10.08. - Umzug mit Ketut
Wieder einmal sind wir früh aus den Federn gekrabbelt, um den Vormittag in Ubud auszukosten. Diesmal stand ein echter Bali-Klassiker auf dem Plan: die berühmte Tegallalang-Reisterrasse. Doch kaum waren wir unterwegs, fiel uns auf: Am Roller war die komplette Elektrik des Lenkers tot. Kein Licht, keine Hupe, nix. Natürlich genau am Tag, als wir ihn zurückgeben wollten. Während wir also zwischen Reisfeldern spazierten, waren unsere Gedanken weniger beim Spaziergang, sondern eher darum, wie unser Vermieter wohl auf einen halbtoten Roller reagiert.
Ehrlich gesagt, die Reisterrasse selbst hat uns diesmal nicht völlig umgehauen – auf einer Seite wurde über die Jahre alles mit Touri-Attraktionen zubetoniert. Der ursprüngliche Charme ist dabei ein bisschen verloren gegangen. Wenigstens hatten wir also Zeit, uns voll und ganz unseren „Roller-Sorgen“ zu widmen. Dann kam die Stunde der Wahrheit: Rückgabe. Und siehe da – der Vermieter blieb total entspannt! „Ah, nur die Sicherung (Sikering) kaputt“. Er lehnte sogar ab, als wir ihm aus Erleichterung unsere Kaution schenken wollten. Immerhin ließ er sich ein großzügiges Trinkgeld geben.
Kurz darauf wurden wir von neuen Fahrer Mr. Ketut abgeholt. Er klärte uns sofort über ein wichtiges Stück balinesischer Kultur auf: Auf Bali heißen nämlich alle Kinder gleich – zumindest gefühlt. Das erste heißt Wayan, das zweite Made, das dritte Nyoman und das vierte Ketut. Damit ist er also offiziell Number Four! Wieder was gelernt.
Sidemen
In Sidemen angekommen, erwartete uns ein traumhafter Blick auf den Mount Agung – na gut, bei Ankunft eher kein Blick dank den Wolken. Nach dem Einzug haben wir uns direkt einen neuen Roller geschnappt und sind in ein kleines Warung zum Abendessen gedüst. Auf dem Rückweg hat uns dann ein kurzer Regenschauer erwischt – gratis Abkühlung inklusive. Zum krönenden Abschluss des Tages gab’s dann noch eine Spezialversion der Außendusche: diesmal mit echtem Regen von oben.
Montag 11.08. - Wasserfälle und Warungs
Auch wenn der Tag zunächst eher regnerisch war, blitzte immer wieder die Sonne durch die dichten Wolken und zauberte ein geradezu episches Lichtspektakel über die Reisterrassen. Einzelne Flecken leuchteten golden auf, während zwischen den Palmen Dampf aufstieg – fast wie aus einem Fantasyfilm. Das alles haben wir gemütlich beim Frühstück auf der Terrasse genossen, Kaffee in der Hand, Aussicht deluxe. Danach ging’s mit dem Roller nach Penglipuran, einem traditionellen Dorf voller wunderschöner balinesischer Häuser und kleiner Haustempel. Alles blitzsauber, ordentlich und irgendwie zauberhaft ruhig – fast zu schön, um wahr zu sein.
Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Grudugan (aka Gudrun)-Wasserfall – wobei eher der Canyon vor dem Wasserfall überzeugte. Man läuft durch eine verwinkelte Schlucht barfuß im Bachlauf, immer tiefer in die Schlucht hinein, bis am Ende tatsächlich ein Wasserfall auf einen wartet. Besonders die Ruhe und das ursprüngliche, unaufgeregte Feeling dort haben uns richtig begeistert. Zurück am Parkplatz kamen wir mit ein paar Einheimischen ins Gespräch und durften frisches, lokales Obst probieren – Mini-Bananen, die so süß waren, dass man sie fast als Dessert durchgehen lassen könnte.
Gestärkt ging’s weiter zum Tukad Cepung-Wasserfall. Ähnliches Konzept, nur deutlich bekannter – was man leider auch an der Besucherzahl merkte. Zur Belohnung haben wir uns danach in einem Warung mitten im Dschungel die Bäuche vollgeschlagen. Auf dem Heimweg tauchte die Sonne dann alles in goldenes Abendlicht, und weil wir natürlich noch nicht genug hatten, sind wir gleich noch einmal essen gegangen. Diesmal mit Live-Unterhaltung aus der benachbarten Karaoke-Bar. Der Gesang? Furchtbar. Aber so furchtbar, dass es schon wieder großartig war. Und das Beste: Sowohl der Sänger als auch das Publikum hatten sichtlich Spaß – und das ist ja schließlich die Hauptsache.
Dienstag 12.08. - Ruhe geniesen
Nach den letzten anstrengenden Tagen haben wir beschlossen, es ruhig angehen zu lassen – Pool, Panorama und bitte alles ohne Stress. Gesagt, getan… zumindest fast. Denn Matthias hat es direkt mal rückwärts von der Liege geworfen.Nach dem ersten Schreckmoment und einer kurzen Lagebesprechung konnten wir dann aber doch entspannt den freien Blick auf den Mount Agung genießen. Frisch gestärkt im Warung haben wir eine kleine Wanderung durch die Reisfelder gemacht – auf dem offiziell ausgeschilderten „Touristenpfad“, versteht sich. Unterwegs haben Kinder sich entspannt im Fluss gewaschen, und wir haben uns mit einem sehr engagierten Reisbauer unterhalten, der gleichzeitig Englisch und Französisch lernen wollte. Den Abend haben wir dann genauso friedlich ausklingen lassen wie den Tag – mit Aussicht, Ruhe und dem Gefühl, dass manchmal das größte Abenteuer darin besteht, einfach nicht mehr von der Liege zu fallen.
Mittwoch 13.08. - Ketut zur Rettung
Vor der langen Autofahrt nach Uluwatu sind wir mal wieder früh aus den Bett gesprungen – der Plan: den Sonnenaufgang in den Reisfeldern erleben. Der Sonnenaufgang wiederum hatte offensichtlich andere Pläne, denn es war ziemlich bewölkt. Trotzdem tat es richtig gut, in der morgendlichen Stille unterwegs zu sein.
Zurück im Hotel gab’s ein Frühstück mit der gewohnten Traumaussicht – unser persönlicher Abschiedsgruß von Sidemen. Während wir noch gemütlich den Kaffee schlürften, plante unsere Reiseleitung (also wir) den Umzug nach Uluwatu. Als wir dann unseren Grab bestellt hatten (das balinesische Taxi-Äquivalent), ging das Drama los: Der Fahrer wollte entweder nicht fahren oder mehr Geld, weil er ja „durch den Verkehr zurück müsse“. Wir waren schon kurz vorm Nervenzusammenbruch, als plötzlich – wie vom Himmel geschickt – Ketut auftauchte. Er hörte unser Dilemma mit an und bot uns spontan an, uns selbst zu fahren. „Ich muss nur kurz was erledigen – und Brotzeit mitnehmen“, meinte er ganz entspannt. Unser Held!
Ketut brachte uns dann gewohnt gelassen und sicher nach Uluwatu. Für knapp 80 km brauchten wir gute drei Stunden – balinesischer Verkehr ist eben kein Zuckerschlecken. Für seine spontane Rettungsmission gab’s ein ordentliches Trinkgeld, und wir zogen zufrieden in unser letztes Hotel auf Bali ein.
Uluwatu und Nusa Penida
Nach unserer Ankunft in Uluwatu haben wir zuerst einen Roller organisiert und Wäsche gewaschen. Dann ab zum Surferstrand, um den Sonnenuntergang zu genießen und den Profis (oder auch Wellen-Bauchschiebern) beim Surfen zuzusehen. Auch wenn Uluwatu momentan auf dem besten Weg ist, zuzubetoniert zu werden (gefühlt tausend Baustellen!), hat uns der Strand trotzdem ziemlich begeistert. Zum Abschluss ging es dann noch zum berühmten Kecak-Tanz im Tempel direkt an der Steilküste – ein spektakuläres Finale des Tages, bevor wir so früh wie möglich ins Bett gehen, um fit am nächsten Tag zu sein.
In Sidemen angekommen, erwartete uns ein traumhafter Blick auf den Mount Agung – na gut, bei Ankunft eher kein Blick dank den Wolken. Nach dem Einzug haben wir uns direkt einen neuen Roller geschnappt und sind in ein kleines Warung zum Abendessen gedüst. Auf dem Rückweg hat uns dann ein kurzer Regenschauer erwischt – gratis Abkühlung inklusive. Zum krönenden Abschluss des Tages gab’s dann noch eine Spezialversion der Außendusche: diesmal mit echtem Regen von oben.
Donnerstag 14.08. - Nusa Penida
Heute ging es nach Nusa Penida – eine kleine, aber weltbekannte Insel zwischen Bali und Lombok, die formal noch zu Bali gehört. Der Tag begann allerdings weniger idyllisch, denn Laura wachte mit Bauch- und Kopfschmerzen auf – nicht ideal, wenn eine Inseltour ansteht. Wir hatten die Tour komplett gebucht, damit wir uns um nichts kümmern müssen – ein Plan, der dringend notwendig schien, als um 5:15 Uhr unser Fahrer Putu vorfuhr: mit einem winzigen Auto, das dafür den lautesten Auspuff der Welt hatte. Schon das Auto ließ erahnen, dass auch der Fahrer ein „wilder Typ“ ist – und dieses Gefühl bestätigte sich recht schnell.
Putu brachte uns mit Vollgas zum Speedboot, das uns in 45 Minuten (zum Glück bei ruhiger See) nach Nusa Penida brachte. Dort warteten schon unser Guide und Fahrer, die uns dann zu den bekannten „Must-See“-Spots der Insel chauffierten: Angel’s Billabong, Manta Point, Kelingking Beach und Diamond Beach – dazwischen ein Mittagessen, das vermutlich schöner war als Lauras körperliche Verfassung. Die hat sich nämlich nicht erholt, im Gegenteil: Fieberschübe und akute Müdigkeit machten den Tag für sie zur echten Herausforderung.
Zum Glück traf sie unterwegs Asuka, eine sehr nette Japanerin, die schon viel herumgereist ist und bald Lehrerin wird. Die beiden haben sich lange unterhalten – und sind dann auf der Rückfahrt trotz Todesangst im Speedboot eingeschlafen. Das Meer war nämlich mittlerweile deutlich unruhiger, und das Boot vermittelte nicht unbedingt Titanic-Qualität in Sachen Vertrauen.
Endlich zurück auf dem Festland erwartete uns schon Putu. Er wirkte dabei noch müder als am Morgen und erzählte, er sei den ganzen Tag unterwegs gewesen. Wir hatten eigentlich gedacht, das Speedboot sei das furchterregendste Transportmittel des Tages gewesen – aber Putu belehrte uns eines Besseren. Die 1,5-stündige Heimfahrt war ein einziges Daumendrücken, dass er nicht am Steuer einschläft. Endlich angekommen, fielen wir erschöpft, durchgeschüttelt und ziemlich erleichtert ins Bett. Ein Tag voller Eindrücke, Begegnungen – und Adrenalinschübe ganz ohne Extremsport.
Freitag 15.08. - Entspannung vor der Abreise
Gezeichnet durch alle Krankheitsstrapazen haben wir uns entschieden, den letzten Tag entspannt zu verbringen. Ich habe also nur den nahegelegenen Green Bowl Beach besucht und auf dem Rückweg ein paar kulinarische Andenken gekauft, während Laura im Hotel entspannt hat. Nach einem entspannten Frühnachmittag hat uns das Hotel nahezu verhungern lassen (unsere Bestellung wurde vergessen), weswegen wir doch zu einer Bäckerei gegangen sind, wo es nach fast 4 Wochen endlich richtiges Brot gab. Laura hat, gut gestärkt, online ihre neue Company geonboarded! Zum Sonnenuntergang sind wir wieder zum Uluwatu Beach, wo wir den Surfern zugesehen haben und die Wärme der Luft und des Wassers genossen haben. Im La Terrazza haben wir uns mit einer leckeren Pizza und guten Getränken für einen gelungenen Urlaub belohnt.
Samstag 16.08. - Rückflug
Ruhig und ausgeschlafen sind wir in den Tag gestartet – leider aber mit Bauchschmerzen. Nach dem Frühstück mussten wir feststellen, dass das Bauchweh nicht von Hunger kam, sondern vermutlich eine andere Ursache hatte. Nach einem entspannten Vormittag wurden wir von einem zunächst ruhig wirkenden Fahrer zum Flughafen gebracht, der jedoch bei jeder kleinsten Verkehrssituation, die ihm nicht passte, sofort laut wurde.
Am Flughafen haben wir direkt eingecheckt, denn wir flogen zum ersten Mal Business Class und wollten die Lounge natürlich ausgiebig genießen. Dort angekommen, haben wir zuerst das Buffet ausprobiert. Kurz darauf musste Matthias schlafen, weil sich sein Infekt nun auch mit leichtem Fieber bemerkbar machte. Nach dem Boarding konnten wir im ersten Flug in sehr bequemen, fast couchartigen Sesseln essen und weiterschlafen, bevor wir in Ho Chi Minh zwischengelandet sind. Der Flughafen dort erinnerte uns eher an eine Fritteusenküche als an alles andere, weshalb wir für unseren fünfstündigen Aufenthalt sofort wieder in die Lounge geflüchtet sind. Dort haben wir sogar geduscht, um uns etwas besser zu fühlen.
Dann kam das Highlight der Business-Heimreise: flach liegen im Dreamliner. Herrlich. Das Essen war großartig und das absolute Highlight war die super zuvorkommende Stewardess, die sich den ganzen Flug über rührend um uns gekümmert hat. Laura konnte den Flug deutlich mehr genießen, während Matthias nur froh war, bald wieder in der Wohnung in München anzukommen. Trotzdem hat uns das flache Bett über die Heimreise gerettet, und wir konnten beide zumindest etappenweise schlafen. Nach der Landung in München sind wir direkt nach Hause gefahren, wo Matthias erst einmal stundenlang geschlafen hat – natürlich nicht, ohne vorher noch eine richtige Breze zu essen, die er den gesamten Urlaub über vermisst hatte.